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L+55: Logbuch

L+55: Logbuch

Ich weiß, ich bin ein bisschen spät dran mit den Logbucheinträgen, aber habt Nachsicht – ich möchte euch noch mal zu letzter Woche zurückbringen, denn Freitag hatten wir ein besonderes Ereignis auf der Raumstation: Butch, Elena und ich hatten das Vergnügen und die Ehre, im Japanischen Labor das Finale des Zero-Robotics-Wettbewerbs auszurichten!

Um an den Zero Robotics teilzunehmen, müssen Oberstufenschüler Code schreiben, der einen SPHERES-Satelliten steuert. Auf der Erde natürlich nur in Simulationen, doch der Code des Teams, das ins Finale kommt, steuert tatsächlich eine der echten SPHERES-Einheiten, die wir hier auf der Raumstation haben.
SPHERES bestimmen ihre Position im Raum mithilfe von fünf Blinklichtern, die wir im JEM platzieren, wodurch diese das Volumen des Raums bestimmen, in dem die Satelliten arbeiten. Kleine Düsen ermöglichen es den SPHERES, sich zu bewegen und zu drehen. Das Antriebsgas für die Düsen ist CO2, das sich in kleinen Tanks befindet, die wir schnell austauschen können, wenn sie leer sind.
Zu Beginn jedes Laufs platzieren wir zwei Satelliten in vorbestimmten Anfangspositionen und -ausrichtungen und lassen sie anschließend los, ab hier übernimmt der Code der zwei konkurrierenden Teams die Steuerung. Während wir die meiste Zeit die SPHERES dabei beobachten, wie sie sich durch die Kabine bewegen, haben wir ebenfalls ein Auge auf das Computer-Display, das die virtuelle Umgebung darstellt, in dem die Satelliten sich bewegen und in deren Mitte sich ein Asteroid befindet. Die Aufgabe der Satelliten war es, ein Foto des Asteroiden zu machen. Doch damit nicht genug: Um Punkte zu sammeln, mussten sie ihre Antennen auf die Erde richten und die Bilder übertragen. All das während sie Sonneneruptionen auswichen, indem sie sich in einem Schutzort hinter dem Satelliten platzieren, um nicht zu riskieren, ihre gespeicherten Bilder oder sogar den ganzen Satelliten (virtuell) zu beschädigen, falls sie von den Eruptionen getroffen würden.
Glaubt jedoch nicht, dass das Schreiben von Code hier die einzige notwendige Fähigkeit wäre: Zero Robotics ist vor allem auch ein Strategiespiel und es war toll, die unterschiedlichen Spielstile zu sehen, manche vorsichtiger, manche aggressiver.

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Haushaltung mit Treibstoff war ebenfalls ein wichtiger Punkt: Für jeden Lauf hatte der Satellit eine bestimmte Menge an CO2. Sobald diese verbraucht war, konnten sie die Düsen nicht mehr zünden – außer die Satelliten begannen, sich aus dem erlaubten Raum zu bewegen. In diesem Fall übernahm der Code des MIT die Kontrolle und zündete die Düsen, um sie wieder in den Raum zurückzubringen.

Das MIT betreibt SPHERES und die Zero-Robotics-Wettbewerbe und die meisten der US-Finalisten waren dort versammelt, um die Finals zu sehen, während die europäischen Finalisten in der ESA-Anlage ESTEC in den Niederlanden zuschauten – zusammen mit einem Team, das den weiten Weg aus Russland angereist war!
Einige weitere Teilnehmer waren in Moskau versammelt.
Übrigens mussten sich die Teams nach den Anfangsphasen in Dreierbündnissen zusammentun und ich glaube, dass alle Bündnisse Teams aus den USA und aus Europa beinhalteten, was ich klasse fand.

Fürs Protokoll, die Zero-Robotics-Gewinner 2014 sind die LakeElevenVADARS, das Bündnis aus den Teams Lake (USA), Cora’s Eleven (Italien) und VADARS (USA). Herzlichen Glückwunsch!
Und an alle die teilgenommen haben, wir hier oben sind sehr stolz auf euch: auf euren Enthusiasmus und euer Engagement bei einem Spiel, das eure Fähigkeiten, euer kreatives Denken und eure Fähigkeit, selbst über Kontinente hinweg im Team zu arbeiten, getestet hat. Ihr seid super! Und für 2015… LOS ZERO ROBOTICS!

Originaler Logbucheintrag bei Google+
https://plus.google.com/u/0/112628950566484266163/posts/WQd7gApm8vb

(Trad IT)  Traduzione in italiano a cura di +AstronautiNEWS  qui:
http://www.astronautinews.it/tag/logbook

(Trad FR) Traduction en français par +Anne Cpamoa ici:
https://spacetux.org/cpamoa/category/traductions/logbook-samantha

(Trad ES) Tradducción en español por +Carlos Lallana Borobio aqui:
http://laesteladegagarin.blogspot.com.es/search/label/SamLogBook

Alle Bilder © ESA/NASA

L+53: Logbuch

Nach der unvorhergesehenen Aufregung am Mittwoch gingen wir Donnerstagmorgen wieder zur Normalität über. Relativ gesehen, da der externe Kühlkreislauf B noch immer heruntergefahren und drucklos war: Durch eventuelle Gasblasen nach den Ereignissen von Mittwoch war der Druckaufbau ein heikler Vorgang, für den die Bodenkontrolle einige Tage brauchen würde, um auf der sicheren Seite zu sein (Kreislauf B ist heute, Sonntag, wieder online).

Die Belüftung wurde diesen Morgen wiederhergestellt, weswegen das Camping zu Ende ging und wir wieder in unsere Besatzungsunterkünfte zurückkehren konnten. Allerdings ist die Kühlung in Node 2 auf Kreislauf B angewiesen, weswegen es für einige Nächte etwas wärmer werden würde (mir ist das ganz recht).

Wir hatten ebenso in Node 3, wo sich unser Laufband T2 befindet, keine Kühlung, weswegen wir unser tägliches Herz-Kreislauf-Training im Labor auf CEVIS, unserem Weltraumfahrrad, gemacht haben. Die anderen Modulen verfügten über Kühlung, da sie auf einen Einzelkreislauf umgestellt werden konnten: Die beiden internen Kühlkreisläufe wurden miteinander verbunden und ihre gemeinsame Abwärme durch den externen Kreislauf A, der von den Ereignissen am Tag vorher nicht betroffen war, abgeführt.

Wegen der Lage mit Kreislauf B hatten wir auch nicht alle Stromkanäle zur Verfügung, was ein paar Beeinträchtigungen verursachte, wenn auch keine dramatischen: im JEM und COL Modul brannte nur die Hälfte der Lichter und nur eines der zwei Kommunikationspaneele war verfügbar. Nichts, was hätte verhindern können, dass die wissenschaftlichen Experimente wieder Fahrt aufnehmen und bereits kurz nach unserer morgendlichen Planungskonferenz mit der Bodenkontrolle begannen Butch, Terry und ich mit unseren Experimenten und die Raumstation war wieder ein geschäftiges Labor!

Ich hatte die Aufgabe, das Labor der Fruchtfliegen aufzubauen. Ja, Dragon brachte uns lebendige Gesellschaft in Form von etwa hundert Fruchtfliegen, genauer gesagt Drosophila melanogaster. Tatsächlich haben wir inzwischen wahrscheinlich mehr davon: Das Ziel ist, mehrere Generationen zu beobachten und die kurze Lebenszeit der Fruchtfliegen ermöglicht uns das. Und da wir mit diesen kleinen Kerlen etwa 77% des Erbguts teilen, das bekanntermaßen für Krankheiten verantwortlich sind, sind sie ein überaus interessantes Tiermodell.

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Die Fliegen kamen in Kassetten mit hoch, die ihr auf den Bildern sehen könnte. Als ich sie einzeln aus den Schaumstoffausschnitten ihrer Transportboxen herausnahm, war es schön zu sehen, dass sie noch am Leben und wohlauf waren. Soweit ich das sagen konnte, waren sie äußerst glückliche Astrofliegen im Weltraum!

Jede Kassette mit Fliegen war einer speziellen Plattform für Fütterung zugeordnet, in die ich frisches Futter einführen konnte, ohne die keimfreie Atmosphäre zu verletzen und aus der ich gleichzeitig Larven für die Konservierung in unserem MELFI Tiefkühler herausnehmen konnte. Nach der Fütterung platzierte ich die Kassetten in genau zugeordneten Stelle in einer der Nanorack Einheiten. Wie üblich bei Lebendexperimenten war die Hälfte der Kassetten in einer Zentrifuge gelagert, um die normale Schwerkraft der Erde zu simulieren, während die andere Hälfte an einem statischen Punkt gelagert war, also schwerelos.

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Zusätzlich wurde jede Kassette mit einer Kameraeinheit ausgestattet, die das Verhalten der Fliegen beobachtet und einen künstlichen Tag/Nacht Zyklus ermöglicht.

Das war eine sehr zufriedenstellende Aufgabe, ich freue mich schon auf die nächste Fütterung!

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(Trad IT)  Traduzione in italiano a cura di +AstronautiNEWS  qui:
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(Trad FR) Traduction en français par +Anne Cpamoa ici:
https://spacetux.org/cpamoa/category/traductions/logbook-samantha

(Trad ES) Tradducción en español por +Carlos Lallana Borobio aqui:
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Alle Bilder © ESA/NASA