Nachdem ich letzte Woche an einigen neuen Experimenten arbeitete, beschäftigte ich mich am Donnerstag größtenteils mit Arbeit an Fracht, vor allem mit dem Auspacken der gigantischen Säcke die, wie ich schon erwähnte, wir aus Dragon entfernten und temporär auf der Station lagerten, während wir andere wichtige wissenschaftliche Dinge ausluden.
Man kann nie sagen, wie lange es dauern wird, einen Sack auszupacken, wenn man nur von der Anzahl der Gegenstände ausgeht: Selbst einige wenige Teile können lange brauchen, wenn die Orte zum Verstauen eine Herausforderung sind. Sagen wir zum Beispiel, dass man ein Rack drehen muss, um zum Staufach auf der linken, gewölbten Seite zu kommen, die die gegen die zylindrische Hülle eines Moduls zeigt.
Ein Rack zu drehen ist an sich nicht kompliziert, oft muss man aber Dinge aus dem Weg der Rotation wegräumen: Säcke, Kabel, Computer, Kameras…und sie alle anschließend wieder zurücklegen. Stellt euch vor einen Teil eurer Wand zuhause zu drehen, um an einen geheimen Raum dahinter zu kommen, nur, dass ihr viele Dinge an der Wand und der Decke hängen habt!
Wie auch immer, ich schulde euch ein paar Worte zum Fadenwürmer-Muskel-Experiment (Nematode muscle), an dem ich letzte Woche arbeitete. Zu allererst, willkommen zurück auf der Internationalen Raumstation an unsere alten Freunde, die C. Elegans. Ja, dank ihres sehr gut verstandenen genetischen Aufbaus sind diese kleinen Würmer sehr beliebte Musterorganismen, auf dem Planeten und auch abseits davon. Erinnert ihr euch an das Epigenetics Experiment?
Aber lasst uns über dieses neue Experiment sprechen. Wie der Name schon sagt, beschäftigt es sich mit Muskeln, genauer gesagt mit Muskelatrophie. Es ist inzwischen klar, dass Muskelatrophie eine Auswirkung der Raumfahrt ist und es ergibt natürlich Sinn, noch verstehen wir allerdings nicht die biologischen Mechanismen, die zum Muskelschwund führen.
Wir Astronauten können diesen negativen Effekten entgegentreten, indem wir jeden Tag trainieren, weil wir gesund sind. Was aber ist mit kranken Menschen, die bettlägerig sind? Die molekularen Mechanismen zu verstehen, die Muskelatrophie verursachen, könnten dabei helfen, diesen Menschen zu helfen.
Wie so oft in der Wissenschaft ist Fadenwürmer-Muskeln ein Folgeexperiment, das auf vorangegangener Weltraumforschung aufbaut.
Das Team hat über einige Jahre bereits herausgefunden, dass C. Elegans im Weltraum eine reduzierte Proteinkonzentration in ihren Muskeln und ihrem Cytoskelett (den „Knochen“ der Zellen) entwickeln. Interessanterweise verschiebt sich ihr Metabolismus auch in einen Energiesparmodus. Die Frage ist jetzt: wie empfangen Zellen die Signale, die diese Veränderungen auslösen? Wie wird die Nachricht übertragen? Und, für die von euch, die sich für Biologie interessieren, vor allem soll die Insulin/IGF-1 Signalübertragung untersucht werden, um zu sehen, ob sie allein für die Änderung des Metabolismus verantwortlich sein kann. Vielleicht ist auch das Gegenteil der Fall, dass es da mehr herauszufinden gibt, wie die Zellen ihre „Nachricht“ bekommen. Faszinierende Sache!
Am Wochenende war es hier oben übrigens ziemlich ruhig. Wir hatten sogar den größten Teil des Freitags frei, um uns von 2 Wochen kontinuierlicher Arbeit zu erholen, was nett war. Terry und ich machen uns in nur zwei Wochen auf den Heimweg und es gibt noch einiges zu tun, um unser Leben auf der Raumstation abzuschließen und alles für die nächsten Bewohner unseres Außenpostens im Weltraum fertig zu machen.
PS: Vielen Dank an +Dmitry Meshkov, der von nun an dieses Logbuch ins Russische übersetzt, angefangen mit den neuesten Einträgen.
Und natürlich nochmals vielen Dank an die italienischen, französischen, spanischen und deutschen Übersetzer von #SamLogbook für ihre tolle Arbeit! Ihr Leute seid super!
Originaler Logbucheintrag bei Google+
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(Trad IT) Traduzione in italiano a cura di +AstronautiNEWS qui:
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(Trad FR) Traduction en français par +Anne Cpamoa ici:
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(Trad ES) Tradducción en español por +Carlos Lallana Borobio aqui:
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(Trad Russo) +Dmitry Meshkov
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