Und ein weiterer Tag Wissenschaft hier auf dem Außenposten der Menschheit im Weltraum!
Zu allererst werdet ihr froh sein zu hören, dass die BRICS, von denen ich euch im letzten Logbucheintrag erzählte, sich bei -98°C in einem unserer MELFI Gefrierschränke entspannen: nachdem ich das Experiment am Montag aktivierte, verblieben die Mikrokulturen für ungefähr 24 Stunden bei Raumtemperatur, bis es dann Zeit war, sie in die Kältelagerung zu verfrachten, wo sie bleiben, bis sie zur Erde zurückkehren können.
Gestern führte ich außerdem den dritten und letzten Lauf des Osteo-4 Experimentes durch, welches letzte Woche mit Dragon kam. Es ist ein Set von drei Formen, jede drei Bioreaktoren mit Kulturen von Knochenzellen von Mäusen beinhaltend. Das Ziel ist die Untersuchung der Mechanismen der Mechanotransduktion, was prinzipiell bedeutet, dass das Knochengewebe mechanische Kräfte „spürt“ und mit einem bestimmten Verhalten reagiert. Vermutlich verlieren wir deshalb Gewicht im Weltraum: in der Schwerelosigkeit entsteht nicht viel Belastung auf das Skelett, also ist die Reaktion unseres Körper, Knochenmasse abzubauen. Wenn wir unseren Körper nur davon überzeugen könnten, dass wir in einigen Monaten wieder zurück auf der Erde sind und all die Knochenmasse wieder gebraucht wird! Wir versuchen, dieses Signal zu senden, indem wir mechanische Kräfte auf unsere Knochen ausüben, indem wir täglich an einer Maschine trainieren – ARED – welche Gewichtheben simuliert.
Wie auch immer, zurück zu unserem Experiment: Ziel ist es, die Genexpression in Osteozyten in der Schwerelosigkeit zu untersuchen: und zwar aus dem Grund, weil Osteozyten – die häufigsten Zellen in Knochen – die mechanischen Sensoren des Knochens sind. Sie sind für das Fühlen von mechanischen Belastungen und das Veranlassen von entsprechenden biologischen Reaktionen verantwortlich. Wie dieser Mechanismus funktioniert, ist allerdings immer noch etwas ein Geheimnis. Hier kommt Osteo-4 ins Spiel!
Mein Beitrag daran war, die Bioreaktoren aus den Formen zu entnehmen, die Luftführung zu rekonfigurieren, um alle Schleifen zu entfernen und die Bioreaktoren anschließend in die Kältelagerung zu verfrachten. Was es etwas mühseliger machte, als es üblich gewesen wäre, lag daran, dass ich – wie ihr im Bild sehen könnte – im mobilen Handschuhkasten arbeiten musste… mein alter Freund vom Fruchtfliegen Experiment, ihr erinnert euch?
Originaler Logbucheintrag bei Google+
https://plus.google.com/u/0/+SamanthaCristoforetti/posts/hmmv9quKSiW
(Trad IT) Traduzione in italiano a cura di +AstronautiNEWS qui:
http://www.astronautinews.it/tag/logbook
(Trad FR) Traduction en français par +Anne Cpamoa ici:
https://spacetux.org/cpamoa/category/traductions/logbook-samantha
(Trad ES) Tradducción en español por +Carlos Lallana Borobio aqui:
http://laesteladegagarin.blogspot.com.es/search/label/SamLogBook
Alle Bilder © ESA/NASA